ABSTRACT

 

 

 

 

Intrathekale Morphintherapie mittels implantierbarer Pumpen
- eine Übersicht -

 

Intrathekale Morphintherapie mittels implantierbarer Pumpen
- eine Übersicht -

S. Rudolph1, H. Kehnscherper2
1
Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin
2Abteilung Biomedizintechnik
Klinikum Südstadt Rostock

 

Zur Behandlung von Schmerzen steht dem Arzt seit einigen Jahren eine weitere spezielle Therapieform zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um die spinale Opioidanalgesie mit Hilfe von implantierbaren Medikamentenpumpen.

In den 70er Jahren gelang es BLACKSHEARE u.a. aus den Neuerungen der Raumfahrttechnik, eine implantierbare Schmerzpumpe zu entwickeln.

Die Zulassung derartiger Pumpen im Jahre 1981 in den USA durch die Food and Drug Administration (FDA) ebnete den Weg für erste Implantationen. Zunächst für die Applikation von Heparin und später für Morphin. Ebenfalls 1981 erfolgten erste Pumpenimplantationen in Deutschland. Gegenwärtig werden schätzungsweise 2000 Pumpen pro Jahr operativ eingesetzt.

Die Anforderungen an eine zuverlässige Dosierung des Medikamentes innerhalb eines Implantates sind u.a. wegen verschiedenster zu beachtender Umwelteinflüsse sehr hoch. Neue Pumpensysteme können den individuellen Anforderungen an die Medikamentendosierung beispielsweise durch variable Infusionsschemata entsprechen.

Lösungswege, insbesondere bei der technischen Realisierung einer Medikamentenförderung über längere Zeiträume, werden vorgestellt.

Der Umgang mit implantierbaren Medikamentenpumpen ist nicht immer komplikationslos. Viele Probleme lassen sich aber bei entsprechender Kenntnis der Anwender vermeiden.

Die Wirkstoffbelastungen sind für den Patienten bei geringen Dosierungen von Analgetika in den Spinalraum (intrathekal) im Vergleich zur oralen oder parenteralen Verabreichung in der Regel geringer. Vor einer Pumpenimplantation ist eine exakte Indikationsprüfung und der Ausschluss von Kontraindikationen für den Therapieerfolg unerlässlich. Für den Patienten kann ein Gewinn an Lebensqualität dadurch erzielt werden, weil zusätzlich zur Schmerzreduktion ungeachtet einer erforderlichen Infusionstherapie eine Bewegungsfreiheit über lange Zeiträume wiederhergestellt werden kann. Hierzu erfolgt eine klinische Falldarstellung.