Der Plexus brachialis –Verlauf und Irritationsmöglichkeiten
W. Liebschner
Nach Greenman gibt es fünf typische Lokalisationen an denen es zu Irritationen bzw. zu Kompressionen des Plexus brachialis kommen kann.
- Im Foramen intervertebrale (z.B. durch Stenosen, Bandscheibenprotrusionen, Oedeme )
- Verlauf zwischen den Mm. Intertransversarii u. den Querfortsätzen
- Durchtritt durch die Mm. scaleni
- Costoclaviculäre Enge
- Unterhalb der Sehne des M. pectoralis minor am Processus coracoideus
Diagnostische u. therapeutische Reserven bestehen besonders in den Regionen 3.- 5. und werden im Vortrag besonders dargestellt.
Die Mm. scaleni neigen zur Verkürzung u. zum Hypertonus. In Verbindung mit Dysfunktionen der H WS, des oberen Thorax u. der Rippen können sie die Scalenuslücke einengen u. somit den Plexus brachialis komprimieren.
Es müssen also C1-5, C7-D3, 1. u. 2. Rippe beachtet werden.
Zwischen Clavicula u. 1. Rippe passiert der Plexus brach. eine Enge, welche von folgenden Strukturen u. deren Störungen beeinflusst werden kann: SCG, ACG, D 1, 1.Rippe, Ligg. costoclaviculare, coracoclaviculare, Mm. subclavius, pectoralis u.a.
Der M. pectoralis minor neigt ebenfalls zur Verkürzung. Seine Dehnung sowie der Processus coracoideus, die 3.- 5. Rippe und D3-5 müssen ebenso in unser Konzept einbezogen werden.
Fazit: Im funktionellen Zusammenhang betrachtet müssen bei Schmerzen im Plexus brachialis letztendlich Störungen vom Occiput bis D6 beachtet werden.
Literatur: Greenman, P .E. : Lehrbuch der Osteopathischen Medizin, 1998, Haug, Heidelberg