Qualitätssicherung in der ambulanten Schmerztherapie
Wie viel ist nötig? Wie viel ist möglich?

U. Preuße (Essen)

 

Der Ruf nach qualitätssichernden Maßnahmen in der Medizin wird immer lauter.

Dies wird um so verständlicher, als dass Kostenträger in ihre Entscheidungsfindung hinsichtlich einer "bezahlbaren und effizienten Medizin" zukünftig validiertes Datenmaterial nutzen möchten. In der Schmerztherapie stellt sich zusätzlich die Problematik, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Therapieansätze in der Behandlung chronischer Schmerzzustände zur Anwendung kommen. Deren medizinische Berechtigung wird zukünftig nur durch qualitätssichernde Maßnahmen gewährleistet sein können. Erste Grundlagen für qualitätssichernde Maßnahmen in der ambulanten Schmerztherapie wurden durch die frühere Kieler Arbeitsgruppe um Gockel und Maier mit der Entwicklung des Programms "QUAST" auf der Basis von File-Maker gelegt. Aus der Sicht dieser beiden Autoren ergeben sich wesentliche Anforderungen an ein Qualitätsprogramm (Abb. 1). Insbesondere die unter Punkt 4 aufgeführte Forderung nach einem Qualitätsvergleich mehrerer Einrichtungen, gewinnt im Aufbau von integrativen Modellen und Netzwerken sowohl in der Schmerz- als auch in der Palliativmedizin zunehmend an Bedeutung. Jedoch stellt QUAST aufgrund eines nicht zu unterschätzenden Investions- und Arbeitsaufwandes, sowie fehlender Schnittstellen zu bestehenden Abrechnungs- und/ oder Dokumentationssystemen ein "praxis-unfreundliches" Qualitätssicherungssystem dar. Dieser Umstand ist um so bedauerlicher, als das QUAST über Jahre eine absolute Vorreiterposition innerhalb qualitätssichernder Fragestellungen in der Schmerztherapie inne hatte.

Inhalte der Qualitätssicherung sind neben der Struktur- und Prozessqualität als wesentlicher Bestandteil die Ergebnisqualität. Mögliche Ergebnisindikatoren sind das Ausmaß der Schmerzreduktion, sowie die Auswertung anerkannter psychometrischer Teste (PDI, SF 36, SES und ADS).

Vorgestellt wird ein Qualitätssicherungsprogramm auf der Basis der bekannten psychometrischen Teste, welches zu einer Vielzahl unterschiedlicher Abrechungs- und / oder Dokumentationssysteme eine unkomplizierte Schnittstelle ermöglicht. Bei geringem Investionsvolumen ermöglicht dieses Programm einen zuverlässigen Datenexport in das Statistikprogramm "Excel" (Abb. 2). Dadurch ist es möglich, eine Vielzahl unterschiedlicher klinischer Fragestellungen statistisch auszuwerten.

Somit wird erkennbar, dass das vorzustellende Qualitätssicherungsprogramm auf der Grundlage von @-Office einfach und unkompliziert sowohl im niedergelassenen als auch im stationären Bereich zur Anwendung gebracht werden kann und somit im Aufbau von Integrativen Modellen als auch in bestehenden Netzwerken Anwendung finden kann. Gleiches gilt für die Erbringung von validierten Daten zur Sicherung schmerztherapeutischer Behandlungskonzepte in einer möglichen Auseinandersetzung mit Kostenträgern.

 

Literatur :
Gockel, H.; Maier, C

QUAST. Auswertungsorientiertes EDV - System zur Dokumentation und Qualitätssicherung in der Schmerztherapie
Schmerz 14, S. 401- 415

Abbildung 1

Abbildung 2